Perniziöse Anämie

Eine perniziöse Anämie lässt sich ebenso als Vitamin B12-Mangelanämie bezeichnen. Demnach handelt es sich hier um eine besondere Form der Blutarmut. Sie entsteht, wenn man dem menschlichen Körper nicht ausreichend Vitamin B12 zur Verfügung stellt, damit sich die roten Blutkörperchen vermehren können. Perniziös, heißt so viel wie verderblich bzw. schädlich und weist darauf hin, dass Erkrankte dieses gesundheitliche Problem ernst nehmen sollten. Mediziner nennen diese Krankheit auch Morbus Biermer oder Anaemie perniciosa.

Genauer gesagt, wird nur eine spezielle Störung der Blutbildung als perniziöse Anämie bezeichnet. Ist eine Blutbildungsstörung somit auf eine fehlerhafte Bildung des Intrinsic Factors zurückzuführen, sprechen Ärzte von einer perniziösen Anämie. Hierbei handelt es sich um ein Transporteiweiß, welches sich im Magen findet. Dieses wird stets gebraucht damit der menschliche Körper Vitamin B12 aus der Nahrung auch verwerten kann.

Erkrankt ein Mensch an der perniziösen Anämie verhindert das Abwehrsystem eine ausreichende Bildung dieses Transporteiweißes. Infolgedessen kann der Organismus dieses Vitamin nicht effizient aus der Nahrung aufnehmen. Demnach steht dieses nicht in genügender Menge für die Bildung roter Blutkörperchen bereit.

Welche typischen Anzeichen sprechen für eine perniziöse Anämie?

Eine perniziöse Anämie entwickelt sich nicht plötzlich, sondern eher schleichend. Bereits zu Anfang zeigen sich hier zwar Symptome, diese können aber ebenfalls mit anderen Krankheiten in Zusammenhang stehen. Oftmals fühlen sich Betroffene über Wochen, wenn nicht sogar Monate anhaltend, körperlich erschöpft. Diese Erschöpfungszustände werden durch den Mangel an roten Blutzellen erzeugt.

Die jetzt verminderte Anzahl an roten Blutkörperchen ist nicht mehr fähig die Zellen im menschlichen Körper mit genügend Sauerstoff zu beliefern. Gerade im Gehirn zeigen sich jetzt die Folgen des Sauerstoffmangels, indem es zu starken Müdigkeitserscheinungen, sowie anderen Beschwerden, wie Blässe, Kopfweh, Konzentrationsprobleme, Übelkeit, schnellere Atmung und gesteigerte Herzfrequenz kommt.

Diagnose, wie Behandlung einer perniziösen Anämie

Um diese Krankheit effektiv therapieren zu können, gilt es diese erst einmal zu diagnostizieren. Mediziner erkennen eine perniziöse Anämie an ganz bestimmten Blutwerten. So liegen, beispielsweise, die Hämoglobin-Werte meist unter 13 Gramm pro Deziliter beim männlichen Geschlecht, während Frauen Werte von unter zwölf Gramm pro Deziliter haben.

Beim Hämoglobin handelt es sich um ein Protein, welches den Sauerstoff in den roten Blutzellen bindet und das Blut seine rote Farbe gibt. Wird dieses hingegen verstärkt abgebaut, lagert sich das Stoffwechselprodukt Bilirubin in der Haut ein, so dass diese sich in einem gelblichen Farbton zeigt.

Wer demnach an einem gelblichen Haut-Ton leidet und ständig mit Müdigkeit zu kämpfen hat, sollte von einem Arzt abklären lassen, ob hier nicht ein Vitamin B12-Mangel die Ursache ist.

Wie behandelt man eine perniziöse Anämie?

Steckt hinter den Erschöpfungszuständen, sowie hinter den anderen Anzeichen ein Mangel an Vitamin B12 und ist es infolgedessen zu einer perniziösen Anämie gekommen, muss der Betroffene ein Lebenslang mit Hilfe einer Supplementierung dieses Vitamin zuführen. Wird eine solche Therapie einfach unterbrochen, wird es höchstwahrscheinlich innerhalb kurzer Zeit wieder zu entsprechenden Symptomen kommen. Vor allem hochdosierte orale Präparate haben sich hier bewährt.

Wer leidet häufiger an einem Vitamin B12-Mangel?

Nehmen Veganer keine Vitamin B12-Präparate zu sich, kommt es schnell zu einem Mangel. Bei Vegetariern hingegen dauert es hingegen länger, da diese schließlich auch Eier, sowie Milchprodukte zu sich nehmen. Dennoch leiden aber auch diese Personen oftmals an einer Unterversorgung dieses Vitamins. Hinzu kommt, dass Experten davon ausgehen, dass jeder vierte 60 Jährige mit einem Mangel an Vitamin B12 zu kämpfen hat. Einer wissenschaftlichen Studie zufolge leiden rund 39% der Weltbevölkerung an dieser Unterversorgung.

Wie hoch muss die Vitamin B12-Dosis sein bei einer perniziösen Anämie?

Wie bereits erwähnt, sollten Betroffene stets regelmäßig hochdosierte Vitamin B12-Präparate zu sich nehmen. Einer wissenschaftlichen Studie zufolge helfen hier lediglich Supplemente, die über 600 Mikrogramm Vitamin B12 enthalten. Hierbei gilt außerdem stets, je höher dosiert, desto besser. In der Regel kommen hier Präparate zum Einsatz, die oral eingenommen werden. Durchaus gibt es aber auch eine intramuskuläre Substitutionstherapie.

Fazit: Ständige Müdigkeit, Konzentrationsprobleme, eine gelbliche Hautverfärbung, wiederkehrende Übelkeit, sowie Kopfschmerzen sprechen für eine perniziöse Anämie. Hierbei handelt es sich um eine Unterversorgung an Vitamin B12, welches der Körper nicht mehr zu Genüge aufnehmen kann. In der Regel müssen Betroffene jetzt ihr Leben lang Supplemente zu sich nehmen, um ihren Bedarf an diesem Vitamin ausreichend zu decken, so dass die gesundheitlichen Beschwerden wieder abklingen. So gilt es hochdosierte Vitamin B12-Präparate zu sich nehmen, die in der Regel oral eingenommen werden.

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